In den letzten drei Jahren war das Insektensterben weltweit ein grosses Thema. Wir als Konsumenten und Bürger können selber viel dazu beitragen, dass es den Insekten besser geht – sei es durch unser Abstimmungs- oder Konsumverhalten, in unseren Gärten, Feldern, Firmen, Schulen, etc.
Aber es braucht auch ein entschiedenes Handeln der Politik, die die Leitplanken in der Raum- und Lichtplanung, die Wasser-, Forst- und Landwirtschaft, für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und vielem mehr stellt. In beiden Bereichen finden Fortschritte statt – aber es braucht noch mehr!
Hier ein kurzer Überblick, was bisher geschah:
- Eine Studie aus Deutschland zeigt 2017 den dramatischen Rückgang der Biomasse von Fluginsekten, die eine weltweite Reaktion auslöst. Forscher sind sich einig: weltweit sind viele Insektenarten stark zurückgegangen oder verschwunden. Eine Katastrophe für unser Ökosystem, von dem wir leben!
- Im März 2018 lancieren die Naturfreunde Schweiz eine Petition zum Insektensterben, der sich Dark-Sky Switzerland, apisuisse und der Schweizer Bauernverband anschlossen
- Im Dezember 2018 haben wir die Petition zum Insektensterben mit 165’512 Unterschriften eingereicht. Wir waren überwältigt!
- Im Februar haben die Akademien der Wissenschaften ein Faktenblatt veröffentlicht, der zeigt, wie schlecht es um die Insekten in der Schweiz steht
- Im August folgte ein Bericht des BAFU, der klare Massnahmen aufzeigt
- Gleichzeitig beschloss die Umweltkommission des Nationalrats, dass der Bundesrat ein griffiges Massnahmenpaket ausarbeiten soll, was der Bundesrat selbst umgehend begrüsste
- Trotzdem: Der Nationalrat war nicht überzeugt und wies die Idee zurück an die Kommission, die sich im Februar 2020 noch einmal an ihrem Vorstoss feilte
- Am 11. Februar verabschiedet die Kommission den Vorstoss “Das Insektensterben bekämpfen!” und in Rekordzeit empfiehlt der Bundesrat am 6. März die Annahme
- Als nächstes folgt jetzt die Beratung im Nationalrat und danach die kleine Kammer, hoffentlich in der Sommersession 2020.
- Ein wichtiger Meilenstein für die Zukunft der Insekten wird die Reform der Schweizer Agrarpolitik sein. Denn die Landwirtschaft braucht die Insekten am meisten, kann aber gleichzeitig auch eine ernste Gefahr für ihr Überleben sein. Hier gilt es, kurzfristige und langfristige Interessen ins Gleichgewicht zu bringen!